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Leitwege
In den Anfangsjahren der Post wurde das Porto nach den zurückgelegten Beförderungsstrecken berechnet. Da die Posten auf den zwar regelmäßig verkehrenden Kursen nicht täglich verkehrten, ergab sich daraus in Abhängigkeit vom Leitweg auch unterschiedliches Porto bei gleichem Absendeort und Empfängerort. Entscheidend war die schnellstmögliche Beförderung der Postsendung.
Bei Aufgabe eines Briefes hatte der Postmeister zuerst den möglichen Leitweg anhand der Abfahrtszeiten der zu nutzenden Posten zu ermitteln. Im Frankofalle ermittelte der Postmeister hieraus das vom Absender zu bezahlende Porto bis zum Bestimmungsort. Im Portofalle war dies nicht erforderlich, da für jede Beförderungsstrecke das Porto fortgeschrieben wurde.
Neben den Taxpunkten auf dem Leitweg waren für die Portoermittlung weiter die Entfernungsmeilen diesbezüglich erforderlich. Für die wesentlichen innersächsischen Postorte erhielten die Postmeister entsprechende Meilenzeiger.
Insbesondere bei Grenzüberschreitung wurden den Postmeistern gleich Tabellen mit dem Gesamtporto zu gefertigt.
Zur Unterstützung dieser Ermittlungen standen den Postmeistern zeitnahe Postkarten, mit den möglichen Verbindungskursen und den Entfernungsangaben zur Verfügung.
Ab dem Jahre 1841 erfolgte eine wesentliche Änderung dieser Postorganisation.
Die Entfernungen für die Portoermittlung wurden nicht mehr nach den zurückzulegenden Strecken, sondern in direkter Entfernung vom Absendeort zum Bestimmungsort angegeben. Der Leitweg war demzufolge nur noch für eine schnellstmögliche Beförderung erforderlich.
Postkarten
Zu Beginn einige Bemerkungen zu den im Netz zur Verfügung stehenden zahlreichen Karten. Die Digitalisierung der Karten gestaltet sich nicht so einfach wie beispielsweise ein Buch oder eine Folio-Seite. Die Zürnerkarte ist ca. 110 cm Breit und 90 cm hoch. Aus diesem Grunde kann eine Digitalisierung nur über Einzelbilder in unterschiedlicher Auflösung erfolgen, welche dann zusammengefügt werden. Beim Herunterladen der Gesamtkarte ergeben sich dadurch meist Qualitätsabstriche beim Vergrößern. Beim Vergrößern der Originalquelle am PC bleiben die Kartenausschnitte jedoch scharf, was über ein Bildschirmfoto auch weitergenutzt werden kann.
Aus diesem Grunde werden hier die Links zu einer Quelle der jeweiligen Postkarten mit angeführt.
Die früheste gesamtsächsische Postkarte wurde 1718 von Adam Friedrich Zürner herausgegeben. Weitere revidierte Karten folgten 1736 und 1753. Vom Jahre 1730 (https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/70401322/df_dk_0001718) befindet sich nur ein Exemplar in der Kartensammlung der SLUB und gelangte vermutlich nicht an das Publikum.
In diesen Karten sind unter anderem die aktuellen Kursverläufe, die Postanstalten und Posthaltereien sowie die Entfernungen angegeben.
1825 erfolgte die Herausgabe einer weiteren gesamtsächsischen Postkarte (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/5b/Post-Karte_von_dem_Koenigreiche_Sachsen%2C_den_Herzoglich_Saechsischen_Laendern_und_einem_Theile_der_uebrigen_angraenzenden_Staaten.jpg).
Die Entfernungsangaben sind darin noch in Meilen zu 9.062 m angegeben.

Als letztes Beispiel wird die sächsische Karte von 1864 (https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/70401475/df_dk_0001733) nach der Neuvermessung der Straßen angeführt.
Die Meilenangaben sind hier mit der Postmeile zu 7.500 m angegeben. Diese Angaben waren lediglich für die Berechnung der Extrapostgelder zu verwenden. Für die Portoberechnung galt die direkte Entfernung vom Absendeort zum Bestimmungsort zu dieser Zeit.
Neben den innersächsischen Postverbindungen waren insbesondere bei den sächsischen Grenzpostämtern auch über Sachsen hinausgehende Postkarten erforderlich. Auch hierzu zwei Beispiele.
Nachfolgend eine Postkarte von Gesamtdeutschland aus dem Jahre
Darüber hinaus liegen noch eine ganze Reihe weiterer Postkarten vor.
Beiträge zum Thema Leitwege und Postkarten aus den Rundbriefen Nr. 1 bis Nr. 100 sind in den Punkten 7.7 und 7.10 des Inhaltsverzeichnisses ausgewiesen. Neben dem Inhaltsverzeichnis stehen im Menü „Unser Sammelgebiet“>“Unser Rundbrief“ auch die Rundbriefe Nr. 1 bis Nr. 100 zur Verfügung.